Glock 34 – die sportliche
Glock 34 – die sportliche
Als die erste Glock im Jahre 1980 entwickelt wurde, ging es Gaston Glock nur darum, für das österreichische Heer eine Dienstwaffe zu liefern, die absolut zuverlässig, robust, sicher und für den Nutzer in der Anwendung keine zusätzlichen Stressmomente erzeugte. Sie sollte darüber hinaus leicht sein und eine hohe Magazinkapazität aufweisen. Dies gelang durch die Verwendung eines speziellen Kunststoffes für das Griffstück, die Reduktion an Teilen, auf das absolut notwendige und dem Einbau von 3 ineinandergreifenden, automatischen Sicherungen, die eine externe manuelle Sicherung überflüssig machte.
Aus dieser Entwicklung heraus ist auch klar, dass es sich bei den Glock Safe Action Pistolen nicht um Waffen handelt, die für das sportliche Präzisionsschießen ursprünglich gebaut werden.
Um für die sportliche Verwendung eine Pistole anbieten zu können, wurde 1998 das Modell Glock 34 auf den Markt gebracht. Gegenüber dem Standardmodell Glock 17 mit einer Lauflänge von 114 mm weißt die Glock 34 eine Lauflänge von 135 mm auf. Die Visierlänge verlängert sich hierbei von 165 mm auf stattliche 192 mm. Durch dies Verlängerung des Laufes und der Visiereinheit ist die Glock 34 der Glock 17 an Präzision deutlich überlegen. Nur am Rande bemerkt, führte dieser Umstand dazu, dass Spezialeinheiten in der ganzen Welt heute auch die sportliche Glock 34 führen, da diese natürlich wie alle Glock die hohen Standards in der Zuverlässigkeit, Sicherheit und Anwenderfreundlichkeit bietet.
Da nicht alle Hände gleich Groß sind wird die Glock 34 / 35 mit auswechselbaren Griffrücken ausgeliefert. Es stehen hierbei jeweils 2 verschiedene Größen, mit und ohne Beavertail zur Verfügung. Der Abstand zum Abzug wird hierbei um 2 mm bzw. 4 mm verlängert. Die Beavertails erlauben hierbei einen sehr hohen Griff in das Griffstück, ohne dabei mit der Hand den Schlitten zu berühren, was den berüchtigten Glockbite wirkungsvoll verhindert. Der Austausch der Griffrücken erfolgt indem zuerst der Steuerblockstift mit dem beiliegenden Werkzeug entfernt wird. Nachdem der gewünschte Griffrücken eingerastet wurde wird nun der ebenfalls beiliegende längere Stift wieder eingesetzt.
Der Abzugswiederstand wurde bei der Glock 34/35 auch um 5 N, im Vergleich zur Glock 17, auf 20 N reduziert, was diesen spürbar weicher gestaltet.
Bei dem Visier stehen dem Schützen von Werk aus, verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. Vom einfachen Polymervisier, ohne Verstellmöglichkeit, über verschiedene Stahlvisiere, mit weiser Markierung, nachleuchtender Kennung oder selbstleuchtende Visierpunkte, bis hin zum verstellbaren Polymervisier. Alle Visiere ermöglichen eine klare Zielerfassung und somit entscheidet am Schluss wieder die persönliche Vorliebe des einzelnen auf welches er zurückgreifen möchte.
Von Hause aus ist die Glock 34 mit dem verlängerten Verschlussfanghebel ausgestattet. Dies erleichtert deutlich die Bedienung, da er im Vergleich zum Standard-Verschlussfanghebel um ca. 2mm vom Schlitten absteht. Dies ist auch der Grund warum der Extented Slide Release bei den Einsatzwaffen nicht zum Einsatz kommt.
Optional für alle Glock´s ist der verlängerte Magazinhalter erhältlich. Durch seine ca. 1 mm weiter hervorstehende Druckfläche erleichtert dieser den schnellen Magazinwechsel. Für Linkshänder kann der Magazinhalter auch auf die rechte Seite der Pistole verbaut werden.
Im sportlichen Einsatz kann der Abzug durch Verwendung leichterer Federn deutlich gesenkt werden. Dieser Austausch sollte aber ausschließlich über einen Waffenmeister erfolgen. Darüber hinaus bietet der Fachhandel auch eine große Auswahl an kompletten Abzugseinheiten an.
In der Praxis schießt sich die Glock 34 sehr weich. Durch
den langgezogenen Schlitten ist der Hochschlag deutlich reduziert.
Als sportliche Alternativen biete Glock die Glock 34 auch als MOS Variante an. Hierbei
können Reflex Mini Sights direkt auf dem Schlitten verbaut werden.
Für alle die es sportlich zu größeren Kalibern zieht, finden
in der Glock 35 im cal. 40 S&W das ideale Sportgerät. Die Abmessungen sind
der der Glock 34 identisch. Lediglich in der Magazinkapazität unterscheiden
sich die beiden voneinander. Standardmäßig fasst die Glock 34 17 Patronen im
Kaliber 9mm Luger, die Glock 35 15 Patronen im Kaliber .40 S&W. Optional
erhältlich ist für beide die Magazinerweiterung mit jeweils 2 Patronen mehr.
Seit 2018 ist im Kaliber 9mm Luger ein 170 mm Magazin, mit einem
Fassungsvermögen von 24 Patronen, für das sportliche Schießen direkt von Glock
erhältlich.
Fazit:
Mit den Modellen Glock 34 und 35 ist es Glock gelungen aus einer reinen
Dienstwaffe eine respektable Sportwaffe zu kreieren. Ihr Besitzer wird mit ihr
eine zuverlässige, sichere und gut zu handhabende Waffe sein Eigen nennen.
Ersatzteile werden in der Regel nicht benötigt, sind aber bei Bedarf gut
erhältlich und günstig. Ein absoluter Vorteil ist das leichte Zerlegen und
Reinigen der Waffe. Dies geschieht mit etwas Übung in wenigen Minuten.
Technische Daten:
Glock 34 MOS Glock 35 MOS
Kaliber: 9mm Luger .40 S&W
Gewicht leer: 735gr. 780 gr.
Gewicht geladen: 935 gr. 1030 gr.
Magazinkapazität: Standard 17 15
Optional: 19, 24, 33 17
Verschlusslänge: 207 mm
Breite: 30 mm
Höhe inkl. Magazin und Visier: 138 mm
Visierlänge: 192 mm
Lauflänge: 135 mm
Abzugsgewicht: 20 N
Abzugsweg: 12,5 mm
Fotos: https://eu.glock.com/en